Diese Strecke, die zum Erztransport in den ganzjährig eisfreien Hafen von Narvik gebaut wurde, wird von allen Seiten empfohlen - und auch wir können uns dem nur anschließen: wer die Möglichkeit hat, sollte mit der Bahn von Luleå nach Narvik fahren und die Aussicht genießen. Will man dabei auch fotografieren, ist es vorteilhaft, wenn sich die Fenster öffnen lassen - in unserem Wagen waren zu öffnende Fenster aber Mangelware, so dass wir uns die vorhandenen (eines pro Seite) mit einem Mitfahrenden teilten. Die Kommunikation verlief auf Englisch - erst als wir uns untereinander kurz auf Deutsch verständigtem, stellte sich heraus, dass dieser Mitfotograf auch aus Deutschland war, er kam aus Göttingen, also fast aus der Nachbarschaft :)
Die Fahrt führte uns vorbei an einigen kleineren malerischen Bahnhöfen (rote Holzhäuser im Wald), zufällig fotografierte ich dann Murjek, den Bahnhof, von dem meine Eltern ihre Lappland-Tour starteten.
Die Polarkreisüberquerung war dann nicht so aufregend - ein Schild im Wald machte aber darauf aufmerksam.
Nachdem wir das Erzbergwerk Kiruna hinter uns gelassen hatte, wurde es, vorbei am See Torneträsk, im Nationalpark Abisko von der Landschaft her dann interessanter. Vom Bahnhof Abisko sieht man dann auch vom Zug aus sehr gut das "Lappentor", ein Gletschertal.
Richtig beeindruckend ist dann der Narvik-Fjord, in den man von der Höhe aus hineinfährt - die Bahn fährt schon recht knapp am Abhang, aber der Ausblick ist (in Fahrtrichtung rechts sitzend) einfach überwältigend.
In Narvik selbst mussten wir dann feststellen, dass die Jugendherberge für diese Nacht ausgebucht war - jetzt mussten wir irgendwo ein Plätzchen für die Nacht finden. Die Freilichtbühne bot sich an, da es durch die Überdachung dort trocken und windgeschützt war - nur kann man es sich auf solchen Plätzen ja nicht schon am frühen Abend bequem machen.
Im Seemannsheim (genauer: dem "Seamen's Centre" der Schwedischen Kirche) in Narvik konnten wir uns bei einem Tee bis 22:00 Uhr im Warmen aufhalten (eine ältere Dame aus Mannheim spendete uns je eine Krone). Am Ende wurde uns erlaubt, auf der Straßenabgewandten Seite unter dem Balkon zu schlafen - auf jeden Fall besser als auf einem öffentlichen Platz. Aus der Mitternachtssonne wurde dann nichts (auch wenn es hell blieb), aber geschlafen haben wir gut, nachdem wir alles angezogen hatten, was wir so im Rucksack dabei hatten :)